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Hochsitz über den Bäumen | Architekten Lechner & Lechner

An einem Hang in Salzburg Stadt steht ein architektonisch höchst interessantes Einfamilienhaus wie ein Hochsitz direkt über den Baumwipfeln. Bauplätze in Hanglage stellen eine besondere Herausforderung dar, doch im Architekturbüro Lechner & Lechner erkannte man die Vorzüge des Standortes. So entstand ein Gebäude, das den Hang in seinen unterschiedlichen Höhenlagen erlebbar macht, einen Bezug zum Außenraum herstellt und wunderschöne Fernblicke ermöglicht. Die verwendeten Materialien (Holz, Sichtbeton und Roheisen) wirken lebendig und natürlich. Sie werden ganz bewusst in ihrer rohen Schönheit gezeigt und schaffen Spannung und Gemütlichkeit zugleich.

 

1. Der Bauplatz

Der Bauplatz liegt in einer Hanglage oberhalb der Stadt Salzburg und wird über eine kleine Straße erschlossen. Die Hanglage bietet die Möglichkeit, eine Struktur zu entwerfen, die den Hang in seinen unterschiedlichen Höhenlagen erlebbar macht. Das Architekturbüro Lechner & Lechner realisierte hier ein Bauwerk, das einen Bezug zum Außenraum herstellt und wunderschöne Ausblicke auf die umliegende Berglandschaft Fernblicke ermöglicht.

2. Der Baukörper

Bis auf den überdachten Vorplatz im Erdgeschoss ist der Baukörper kompakt gehalten. Der Vorplatz wird vom Dachgeschoss dominiert und schafft eine horizontale Fläche, die am Berg besonders wertvoll ist. Der primäre Bezug zum Außenraum wird durch raumhohe Fensterflächen hergestellt, die sich analog zu den Balkonen und Terrassen nach Osten, Süden und Westen orientieren.

3. Der Grundriss

 

Der Grundriss verjüngt sich zur Fernsicht hin. Dadurch ist auch in den hinteren Zimmern der Blick auf die Bergkulisse möglich, sogar aus der Badewanne. Von der Seite der Stadt Salzburg wirkt der Baukörper schlank und unscheinbar. Das Gebäude selbst besteht aus drei Stockwerken und wird über den Vorplatz betreten. Aufgrund der Hanglage befindet sich der Vorraum, der zugleich Zugang ist, im 1. Obergeschoss. Hier befinden sich die Gästezimmer und ein lichtdurchlässiges Badezimmer. Der Blick in die Ferne wird bewusst zurückgehalten, um den Überraschungseffekt zu erhöhen. Das Herzstück dieses Hauses befindet sich im darüber liegenden Geschoss, das auch die Überdachung des Vorplatzes bildet.

4. Der Wohnraum 

Die Absicht war, einen Lebensraum zu schaffen, der sich wie ein Hochsitz direkt über den Baumwipfeln anfühlt. Das verwendete Material wirkt lebendig und natürlich. Die Mischung aus Holzkonstruktion, Sichtbetonwänden und Roheisen schafft Spannung und Gemütlichkeit zugleich. Konstruktiv sind alle erdberührten Bauteile sowie der aussteifende Kern in Stahlbeton ausgeführt. Die restlichen Wände und Decken sowie das gesamte Obergeschoss bestehen aus Holz. Stahlträger und Stahlstützen werden verwendet, um die statischen Anforderungen zu unterstützen. Nichts davon wird versteckt, sondern bewusst in seiner rohen Schönheit gezeigt.

Küche und Wohnzimmer beeindrucken mit einem atemberaubenden Blick auf die Salzburger Bergwelt. Die Spannung zwischen Beton und Holz setzt sich bis in die Küche fort. Ein betonierter Küchenblock und ein offener betonierter Kamin laden zum Verweilen ein. Der freistehende Küchenblock wiederum orientiert sich zur Bergkulisse. Die Vordächer und Terrassen schützen den Wohnbereich vor Überhitzung und schaffen trotz der großen Fenster ein Gefühl der Geborgenheit. Die Lichtlöcher im Vordach sorgen für ein abwechslungsreiches Spiel mit dem Tageslicht und eines davon dient als Zugang zum Saunabereich auf dem Dach. Hier lässt sich ein Tag im dramatischen Sonnenuntergang mit Blick in die Berge genussvoll beenden.

daibau.at / Magazin

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