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MB110 | Bierbrunnen | Salzburg, Austria | 2024

[lechner & lechner architects]

Von der gesichtslosen Stadt zum urbanen Zentrum

 

(Vom Englischen ins Deutsche übersetzt) Inmitten des ursprünglich ländlichen Charakters Lieferings hat sich im Laufe der Jahre entlang der Münchner Bundesstraße ein gesichtsloses Gewerbegebiet entwickelt. Anstatt städtische Räume zu schaffen, besteht die Entwicklung aus einer kontextlosen Reihe von Gebäuden. Der MB110 | Das Bierbrunnen-Projekt verleiht diesem gesichtslosen städtischen Kontext Struktur.

Der Projektstandort liegt an der Münchner Bundesstraße zwischen der Autobahnausfahrt „Salzburg-Mitte“ und der Staatsgrenze zu Deutschland. Der historisch als „Lieferinger Spitz“ bekannte Standort liegt an der Kreuzung der Münchner Bundesautobahn, des Forellenwegs und der Lieferinger Hauptstraße. Zudem verengt sich die vierspurige Straße an dieser Stelle zum Verkehrsknotenpunkt Salzburg Mitte auf dreispurig. Das Gebiet ist durch starken Verkehr und tägliche Staus entlang der Hauptverkehrsader in die und aus der Landeshauptstadt gekennzeichnet. Um diese Situation zu entschärfen, hat das Land Salzburg die Lücke in der vierspurigen Straße zwischen der Grenze Freilassing und Salzburg Mitte ausgebaut und geschlossen. Begleitend zu den vier Autospuren gibt es auf beiden Seiten Fuß- und Radwege, die Salzburg und das benachbarte Freilassing in Bayern verbinden. Um dies zu ermöglichen, mussten zwei der drei bestehenden Gebäude auf dem Gelände abgerissen werden und ein Teil des Landes wurde an den Staat abgetreten.

 

Der in Form eines L-förmigen Baukörpers entstehende Neubau schafft ein architektonisches Zusammenspiel zwischen dem städtischen Gewerbegebiet, der stark befahrenen Bundesstraße und der dahinter liegenden kleineren Einfamilienhaussiedlung. Die versetzten Etagen terrassenförmig nach innen und konzentrieren sich auf die inneren Bereiche. Durch die Abkehr von der Straße werden für die Wohnungen Lärm- und Immissionsschutzzonen geschaffen. Durch die Positionierung und Anordnung der Baukörper werden die Wohnungen nicht nur von den Einflüssen der Straße abgeschirmt, sondern auch die Bedingungen für das angrenzende, kleinräumigere Quartier verbessert

Zur Münchner Bundesstraße und zum Kreuzungsbereich hin ragt das Gebäude hervor und definiert das Stadtgefüge entlang der Verkehrsachse als dreidimensionalen Straßenraum. Die technisch aufwendigen Auskragungen tragen dazu bei, ein „Landmark“ zu formen, das diesem städtebaulich relevanten Platz angemessen ist. Die städtebauliche Kante des angrenzenden Grundstücks in Richtung Freilassing wird durch einen Knick im Gebäude aufgenommen und weiter entlang der Straße geführt. Die Volumina des Auslegers nehmen zum Kreuzungsbereich hin zu und verzichten bewusst auf eine weitere Biegung zu den Gebäuden auf der anderen Seite des Forellenwegs.

Darüber hinaus wird der neu errichtete Fuß- und Radweg teilweise überdacht, wodurch ein geschützter, galerieartiger Bereich für die Gewerbeflächen im Erdgeschoss entsteht. Dies erhöht die Gesamtattraktivität der Straße und die Qualität umweltfreundlicher Mobilität. Das Gebäude ist als multifunktionales Stadthaus konzipiert und umfasst mehrere Büroeinheiten, Gewerbeflächen und 34 Wohnungen. Ein 20 Jahre alter Bestandsbau wurde teilweise bis zum dritten Vollgeschoss überlagert.

Zur Münchner Bundesstraße und zum Kreuzungsbereich hin ragt das Gebäude hervor und definiert das Stadtgefüge entlang der Verkehrsachse als dreidimensionalen Straßenraum. Die technisch aufwendigen Auskragungen tragen dazu bei, ein „Landmark“ zu formen, das diesem städtebaulich relevanten Platz angemessen ist. Die städtebauliche Kante des angrenzenden Grundstücks in Richtung Freilassing wird durch einen Knick im Gebäude aufgenommen und weiter entlang der Straße geführt. Die Volumina des Auslegers nehmen zum Kreuzungsbereich hin zu und verzichten bewusst auf eine weitere Biegung zu den Gebäuden auf der anderen Seite des Forellenwegs.

 

Das im Rahmen des Projekts entwickelte Mobilitätskonzept sowie die nahegelegene Bushaltestelle bieten den Gebäudenutzern zahlreiche Möglichkeiten, emissionsarme Fortbewegungsmittel als einfache Alternative zum Auto zu nutzen. Der Bau dieses Projekts ermöglicht den Ausbau der Münchner Bundesstraße um eine zusätzliche Fahrspur für Kraftfahrzeuge, Fahrräder und Fußgänger auf beiden Straßenseiten, was aufgrund der Positionierung der Bestandsgebäude zum künftigen Verkehr sonst nicht möglich wäre Bereich.

 

Ursprünglich waren die drei Grundstücke nahezu vollständig für abgestellte Fahrzeuge versiegelt und verfügten kaum über Grünflächen. Im Zuge der umfassenden Nachverdichtung wurden die Außenbereiche so gestaltet, dass deutlich mehr Grünflächen als bisher einbezogen werden. So wurden zwei Baumreihen gepflanzt und auf der straßenabgewandten Seite steigert sich das Gebäudevolumen mit vertikalen Gärten bis hin zum Dachgarten. Diese dient als Aussichtsplattform auf zwei Ebenen und bietet Ausblicke auf die Berge und die historische Innenstadt. In Kombination mit den beiden Wasserspielen im öffentlichen Platz und im Biergarten sowie den hellen Flächen leistet der Bierbrunnen einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung lokaler Wärmeinseln. Textbeschreibung der Architekten.

Source: www.lechner-lechner.at
Photography by: Julian Hoeck 
Design Team:
Christine Lechner, Horst Lechner, Paul Lechner , Lukas Ployer , Michael Trixl
Clients: VO & RMI Immobilien GmbH, Fabian Vorderegger

Interior Design: MUTANT ARCH.MEDIA – Richard Bernsteiner

Execution Planning: HB2 Projektmanagement GmbH

PS, TGO, ÖBA, Kostenermittlungs., BauKG: BLEIERER Projektmanagement GmbH 
Structural Consultants: Thomas Forsthuber
Construction Company:Baufirma Kreuzberger

Landscape Architecture: Peter Aicher

Facade: Metallbau Saller

Timber Construction: Holzform

 
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