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PERSONENSCHIFF

jahr: 1984 | typologie: kommerziell | status: komplett

Allgemeine Entwurfsüberlegungen
 
Der eigentlichen  Projektbeschäftigung , dem Entwurf und der Gestaltung eines Fahrgastschiffes für den Ossiachersee, geht auch eine Beschäftigung mit verschiedenen Schiffen dieser Größenordnung  an den österreischischen Seen voraus. Die Erscheinungsformen und Eigenarten der Seen nördlich der Alpen gegenüber den Kärtner Seen  sind sehr verschieden und müssen einen Einfluß auf die Gestaltung der Schiffe haben (Wasserbewegung und Wellenerscheinung – Bug ...) Die Erscheinung der angrenzenden Uferregionen und die der angrenzenden Berge haben ihre Eigenart nicht zuletzt durch die konstrastreichen Objekte zwischen die der anliegenden Bauernhäuser, Gasthäuser und der massiert zusammengefaßten Ferienappartments, des dominierend gelegenen Stift Ossiach und der überragenden Burgruine Landskron. Von den am Seeufer liegenden Orten werden acht Anlegestellen angefahren. Das Schiff ist das Bindeglied durch seine stete Wiederkehr und auch deshalb ist der Charakter der Bauten, die Porportionen und Erscheinungen, der See mit seinen tiefgründigen grünen Wasser und bewachsenen Ufern und Bergen zu berücksichtigen und geben einen unverwechselbaren Charakter.

 
Funktionszuordnung der einzelnen geometrischen Figurationen zum Menschen aufgrund ihrer Aussage und Wirkung
 
Eingang

Orientierungs- und Entscheidungsbereich – gedrehtes Quadrat, an den Eckpunkten Eingänge, durch das Einschneiden der Stiegen in der Längsachsenrichtung Aufgliederung und Zugänge im Hauptdeck in der Fahrtrichtung  und damit das Erkennen der Schiffsgröße in seiner Länge.
 
Erhöhter Barbereich
 
In Form von ausgeklappten Dreiecken, auch in der Decke ablesbar, durch die Galerie übergehend zu den oberen Aussichtsflügeln und der Kommandobrücke. Das  Abheben der Aussichtsflügel nach oben verursacht das Vorrücken von den oberen Hinterdecksflächen Richtung Bug.

Die Teilung setzt sich auch im Oberdeck fort. Im Zurückweichen vor der aggressiven Einschneidetätigkeit des Schiffskörpers in das Wasser bleibt der zwingende Takt der Tätigkeit in den Spanten sichtbar. Der Bug bleibt  parallel zum Wasserspiegel. Die so entstehende innere „Regung“ ist also nur im Inneren Bootskörpes spürbar.Die Bodenflächen heben sich vom Unter- zum Oberdeck gesteigert vom Schiffsrumpf bugseitig ab und werden zu auskragenden Terrassendecks.Am Ausgagnspunkt der Höhenteilung und der Achsenteilung (seitliche Stiegen und vorderer Oerdeckaufgang) liegt der Antriebs- und Steuerungspropeller. Das vordere Oberdeck erhält sein Material  durch das Ausgleidern der „Masse“ unter der Kommandobrücke.
 
Hinteres Unterdeck
 
Im Zugang sind ausfließende Stufen vom Aufschließungsquadrat durch die Raumverengung zum überdeckten, offenen Hinterdeck-Heck.  Zwischenliegender rechteckiger Raum mit erhöhten Sitzbereichen zum Wasser. Das Parapeth ist nieder gehalten und der Sturz als Haube herunterzogen. An der Decke ist die Eingangsverengung, zum Heck hin die Heckrundung vor dem Durchschreiten des hinteren Raumabschlusses vorweg angedeutet und nach dessen Durchschreiten wiederholt und durch das runde Deck verstärkt (Andeutung der vollständigen Kreisform im Oberdeck). Der Boden ist zu einer Platform erhöht.
 
Aufgänge ins Oberdeck
 
Leichte  Bodenauflösung durch das glänzende Riffelblech der Stufen, ins Licht führend, die Mittelwand, welche die geometrischen Fifuren ersichtlich machen soll, in gedrehter Abfolge durch das obere Aufteilungsquadrat bis zum Kreis.
 
Hinteres Oberdeck
 
Vom oberen,   gedrehten, kleineren Aufteilungsquadrat erfolgt an der vorderen Ecke der Zugangssteg zur Brücke und zu den seitlich tiefer liegenden Aussichtsflügeln. Die Brücke selbst ermöglicht eine Rundumsicht der Wasserflächen, der Decks, wie der Einstiegsstege, und hat Rufkontakt zum erhöhten Barbereich und über die Fenster zum Einstiegssteg.
 
Rechteckiger offener Raum im hinteren Oberdeck, deren erhöhte Sitzbereiche mit Sonnensegel schräg zum Wasser und der Berge hin ansteigendüberdeckt werden. Das Sonnendeck ist kreisförmig mit einer halboffenen rythmisch silberfärbig lackiertenStahlmaschenkonstruktion umgeben. Die Sitzflächen sind vollflächig, bei Tanz klappbar, verschieden in den Drehhöhen zurUnterstützung der Rythmik und mit Beleuchtungskörper an der hinterliegenden Drehkonstruktion versehen.

Entwurf eines neuen Linienschiffes für die Ossiacherseeschifffahrt

 

Entwurf und Gestaltung eines Personenschiffs am Ossiachersee in Kärnten

Ein Ausflugschiff für einen privaten Schiffahrtsunternehmer an einem österreichischen Binnensee  war zu entwickeln .

 

Durch die Gestaltung soll der Anreiz  zur Schifffahrt über den Linientransport hinaus gehen und zu Fahrten am Abend mit verschiedenen Veranstaltungen wie Betriebsfeiern, Parties, Vereinstreffen, Ausflüge mit dem Spielcasino, Tanzabende und Sonderfahrten animieren. Das Schiff kommt und fährt den ganzen Sommer. Es spricht, es verbindet die Anlageorte mit dem Hauptort See. Oben, an den umliegenden Berghängen sehe ich dieses Schiff immer wieder kommen, jedes Jahr. Ich sehe auch die Wellenentwicklung des Schiffes, sie gehört mit zur Gestaltung. Ein Ablauf von Formen entsteht. Ich habe versucht, dies umzusetzen in eine lesbare Geometrie.

 

Entwurf:

 

Eindringen in das Element Wasser, Gewaltverdrängung durch die Vorwärtsbewegung mit einegsetzter Kraft; Umsetzung in Strömung zund Fließen bis zur korrigierenden Auflösung ; Beispiele im Streben der Feuerflamme; in der Bewegung von Flüssigkeiten; Wind; in der Musik, im Körperaufbau des Menschen. „Rangfolge“ der geometrischen Figuren vom Bugpunkt zur Linie, Zweiteilung, Ausklappen der Dreiecke im Unter- und Oberdeck, Aufnehmen des gedrehten Eingangs- und Aufschließungsquadrates deren Eckpunkte  Ein und Zugänge ergeben, hinfließend zum Rechteck zur Aufnahme der Sitzbereiche für die Menschen, bis hin zum Kreis und durch die rythmische Gestaltung, Farbgebung und Beleuchtung, mit der Funktion als Tanzfläche am Abend, mit tanzenden Paaren zur Spirale.

 

Technische Beschreibung :

 

Länge über Alles 28,9 m Breite über alles 6,11 m Gesamtfahrgastanzahl 217 PersonenRuderpropellor im Mittelschiff, elektrohydraulische Kraft Steuerung

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