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Back to Density

jahr: 2022 | typologie: mischnutzung | status: konzept

 

Back to Density

Das Entwurfs & Bausystem entstand innerhalb des Entwerfens von Paul Lechner mit der Betreuung von Prof. Peter Haimerl und Clemens Bauder am Institut Zoomtown an der Kunstuniversität Linz. Ausgangspunkt dieses Projektes ist der Leitspruch „Dichte muss sexy sein“ mit dem Ziel räumliche Nähe von Baukörpern und Komplexität in deren physischer Gestalt zu schaffen.  Als Orientierungspunkte für die städtebauliche Anordnung dienen mittelalterliche und barocke Stadtstrukturen in Europa. In diesen Stadtgefügen wird das Spiel zwischen Enge und Weite inszeniert. Erreicht wird diese Spannung durch im Grundriss organisch geformten engen Gassen, die sich mit weiten Plätzen abwechseln. Diese Spannung ist verloren gegangen und muss durch neue Architekturansätze zurückgeholt werden.

Die Grundidee ist es, dass der Roboter nur eine freigeformte Schalung aus Beton druckt, da ansonsten die Druckzeit zu lange wäre und die Maschinenzeit als Kostenfaktor entscheidend ist.  Die Betonschalung kann dann je nach ökologischen, brandschutztechnischen, statischen, schallschutztechnischen, energetischen etc. Erfordernissen mit unterschiedlichen Stoffen gefüllt werden. Bei statisch hohen Beanspruchungen empfiehlt es sich den CO2 neutralen „Klark“-Beton zu nutzen. Mit Glasfasern kann das Biegen von Bewehrungsweisen durch den Roboter eingespart werden. Bei diesem Produkt wird Pflanzenkohle beigemischt, um CO2 in den Wänden einzulagern.  Sollte der statische Anspruch niedriger sein, kann auch der Aushub oder Bauschutt verwendet werden. Dieser erzeugt Gewicht im Sinne des Schallschutzes. Für die Dämmebene gibt es verschiedene Lösungsmöglichkeiten.

In der Architektur beschäftigen sich viele japanische Architekten mit dieser zuvor beschriebenen räumlichen Nähe.  Als Inspiration auf der Planungsebene war die „Sun God City“ von Makato Sei Watanabe, der mit dem Parameter „Licht“ komplexe Dichte mit tageslichtdurchfluteten Stadträumen entworfen hat. Dafür hat er stark auf digitale Methoden zurückgegriffen. Aus diesem generierten Wissen haben sich daher folgende Parameter und Entwurfsregeln für ein räumlich attraktives Stadtgefüge abgeleitet.  

 

Es braucht Gassen mit einer Krümmung, um das Ende nicht zu spüren und dadurch räumliche Überraschungen zu ermöglichen. Auf eine schmale Gasse folgt ein Platz, der durch die vorausgegangenen Enge größer wirkt. Eine städtebauliche Einheit des Bausystems ist ein Quadrat mit den Außenmaßen 20 x 20 Meter. Das Quadrat lässt sich gut in den Städtebau der letzten 150 Jahre einfügen. Durch diese Einheit zieht sich eine öffentliche Gasse.  Durch eine geschlossene Wand wird zur Gasse eine mehrgeschossige Raumfuge ausgebildet. Diese erschließt über einen Laubengang den Baukörper und erweitert den Gassenraum in die Vertikale. Ab dem ersten Geschoss muss die Erschließung, z.B. durch ein Edelstahlgitter, transparent gefasst sein, um Blickbeziehungen in die Gasse zu ermöglichen und Licht in die Tiefe zu bekommen. Durch Einbuchtungen an der Außenseite der Baukörper mit Fenstern Richtung Gasse kommt zusätzliches Licht in die Tiefe. Das Erdgeschoss wird mit öffentlichen Funktionen bespielt. Dazu zählen Gewerbeflächen wie Gastronomie, Geschäfte aber auch Büros und öffentliche Einrichtungen wie Kindergärten. Dies ist zentral, damit in der Enge der Gasse kein Angstraum entsteht. Neben dem zentralen Parameter Licht, gibt es zusätzliche Parameter, die abgeklärt werden müssen, wie Nutzungsprogramm, Baubudget, Oberflächen, Energiekonzept, Baustoffe, Grundstücksgröße und vieles mehr.

Zusammenfassend ist der entscheidende Vorteil der vorgefertigten 3D Druck Schalung die reduzierte Druckzeit und die Skalierbarkeit der Projekte. Während ein derzeitiger Vorort Druck in seiner Größe limitiert ist und die Anzahl der Anbieter begrenzt ist, kann der vorgefertigte 3D Druck von vielen Baufirmen sowie anderen Firmen angeboten werden. Daher ist eine schnelle Implementierung in den „konventionellen“ Bauabläufen möglich.

 
back to density - von Paul Lechner / Lechner & Lechner Architects
back to density - von Paul Lechner / Lechner & Lechner Architects
Architekturbüro Lechner & Lechner / Priesterhausgasse 18 / Entwurf u. Bausystem von Paul Lechner
back to density - Paul Lecner / Lechner & Lechner architects
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