top of page

L.A. Stadion

jahr: 2018 | typologie: öffentlich | status: konzept

LAStadiumlow2.jpg

Das Projekt entstand im Rahmen des E4 am Institute of urban design (ioud) der Universität Innsbruck unter der Betreuung von Prof. Peter Trummer, Cintya Sanchez Morales und Zeynep Cinar. Der Grundgedanke dieser Entwurfsmethode ist es, dass alles in dieser Welt bereits vorhanden ist und nur noch neu miteinander verbunden werden muss. Das Ziel des Entwurfes war es aus einer vorhanden Autogarage, einem Stadium und einen Berg ein neues American Football Stadium in L.A (USA) zu generieren. Als Autogarage wurde die Temple Street Garage von Paul Roulph gewählt, welche sich durch seine brutalistische Architektur mit einer skulpturalen höhlenartigen Fassade aus Beton und die Abhebung von der Grundebene durch einen hohen Säulenraster im Erdgeschoss auszeichnet. Als Stadium war für uns das Olympia Stadium München und sein transluzentes freigeformtes Dach von Frei Otto ein spannendes Objekt. Als Berge wurden die Tepuis, fast 3000 Meter hohe Tafelberge im Westen des Berglands von Guayana am nördlichen Rand des Amazonasbeckens in den Ländern Venezuela, Guyana und Brasilien, gewählt.

Dabei waren vor allem der gerade Querschnitt des oberen Teils der Tafelberge, sowie das in Kontrast dazu stehende Hochland, mit seinen Tiefen und großen Felsformationen besonders relevant für den Entwurf. Diese Objekte wurden digital rekonstruiert und zahlreiche Elemente davon herausgeschnitten. Dazu zählten die skulpturale Fassade der Temple Street Garage, deren Sockelzone, die Dachkonstruktion des Olympiastadiums, die Kassahäuser, die Felsen der Hochebene der Tafelberge und zusätzliche Elemente wurden anschließend zu dem neuen Projekt zusammengesetzt. Des Weiteren wurden zahlreiche Elemente auf abstrakte Weise in den neuen Entwurf verwoben die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. So ist die gerade Fassade des L.A. Stadiums vom oberen Teil des Querschnitts der Tafelberge inspiriert. Die Einschnitte in die Gebäudehülle, welche Blickbeziehungen zwischen der Stadt und dem inneren Herz des Stadiums erzeugen, sind aus dem gesamten Profil der Berge entnommen - einflacher Anstieg am Beginn und ein gerader Abschluss zum Hochplateau hin. 

LAStadiumlow.jpg

Das Stadium selbst besteht in der übergeordneten Ebene aus der erhobenen Grundebene, dem Zentrumsbereich, dem Grid mit der Infrastruktur und der doppelten Haut. Durch das Anheben der Grundebene entstehen in alle Richtungen Eingänge zum Stadium. Es gibt keinen Haupteingang, sondern das Stadium öffnet sich zu allen Himmelsrichtungen gleichberechtigt. Die Einkerbungen  dieser Grundfläche, welche von den Hochplateaus der Tafelberge entstammen, erzeugen Lichtinnenhöfe. Das Zentrum wird aus den hochskalierten Felsen vom Hochplateau der Tafelberger gebildet.  Hier befindet sich auch das Spielfeld selbst, wobei die Zuschauertribünen aus den felsartigen Formationen herauswachsen. Dabei ist es möglich direkt mit dem Auto mit Blick auf das Spielfeld zu parken, sozusagen ein „Drive In Stadium“. Der zweite Teil des Zentrums ist eine Public Viewing Area, in der sich auch Wohnquartiere befinden. Das Grid ist die Übergangszone zwischen der Stadt und dem Stadium selbst.

Hier befinden sich die Erschließungsrampen für die Autos und Fußgänger sowie die Infrastruktur des Stadiums selbst. Außerdem ist das Grid bewusst mit Raum für die zukünftige Entwicklung der neuen „Stadium City“ ausgestattet. Die bereits beschriebene Haut fängt den Raum des Stadiums ein und lässt durch seine transluzente Eigenschaft das Licht dennoch zur Infrastrukturzone sowie in das Zentrum des Stadiums einfallen.Aus der Draufsicht lässt sich erkennen wie das Stadium durch seine Rechtecks-Form Bezug auf das Raster von L.A aufnimmt und nach innen hin diese klare Ordnung aufbricht. Zugleich lässt es erahnen wie das Grid für beispielsweise Startups nutzbar ist und zeigt die Erschließung für den Indiviudalverkehr  die durch helixförmige Rampen in die felsartigen Formationen des Zentrums führen. Die Ansicht zeigt den Blickbezug zwischen Stadt und dem Zentrum des Stadiums, durch die Einschnitte in der doppelten Gebäudehaut. 

bottom of page